Orthopädie/ Unfallchirurgie
Arthrose, Bandscheibenvorfälle, degenerative Wirbelsäulenerkrankungen, Osteoporose
Rehabilitation nach Gelenk- und Wirbelsäulenoperationen sowie Unfallverletzungen. Mitbehandlung von internistischen Grunderkrankungen.
Arthrose ist eine Abnutzung der Gelenke, die bei der Hälfte aller Meschen bereits ab dem 35. Lebensjahr beginnt. Äußere Faktoren, wie z. B. Unfälle und Verletzungen oder anhaltende Überlastung können Ursache sein. Auch genetische Anlagen, Geschlecht und Alter begünstigen die Arthrose. Die Verschleißerkrankung verläuft in der Regel schleichend. Mit zunehmendem Alter kommt es zu einer Gewebealterung mit Knochenverlust. Verschiedene Gelenke werden in unterschiedlicher Intensität befallen. Am häufigsten kommt die klinisch relevante Arthrose an den Hüft- und Kniegelenken vor. Erste Zeichen sind Anlauf und Belastungsschmerz. Die Funktion des Gelenks nimmt ab, es kommt zu Fehlstellung und zunehmender Invalidität. Als Folge einer fortgeschrittenen Arthrose kann eine Endoprothese, also der künstliche Ersatz eines Gelenkes (Hüft-, Schulter- oder Knie-TEP), notwendig werden.
Die konservative Therapie mit ausführlicher Aufklärung steht am Beginn der Behandlung. Dabei dient die Physiotherapie der Verbesserung der Beweglichkeit und Kräftigung der Muskulatur. Moorbäder und Thermalbäder wirken schmerzlindernd. Nach Bedarf und Schmerz werden entzündungshemmende Medikamente verordnet. Eine ausgewogene Ernährung und gelenkschonende Bewegungsformen lindern die Beschwerden.
Beim Bandscheibenvorfall treten Teile der Bandscheibe in den Wirbelkanal vor, den Raum, in dem das Rückenmark liegt. Ursache kann eine relative Überlastung bei Vorschädigung der Bandscheibe sein. Aber auch ohne äußeren Anlass kann ein Bandscheibenvorfall auftreten. Die Symptome sind unterschiedlich. Einige Patienten sind beschwerdefrei, meist jedoch sind starke Schmerzen vorhanden, die häufig in die Extremitäten ausstrahlen und teilweise mit einem Taubheitsgefühl im Versorgungsgebiet der betroffenen Nervenwurzel einhergehen. Gelegentlich treten Lähmungserscheinungen auf. Die Behandlung ist in den meisten Fällen konservativ.
Ziel der konservativen und operativen Behandlung ist die Entlastung der Nervenwurzel mit Reduktion der Schmerzen und der Funktionseinschränkung.
Therapie: Neben schmerzstillenden und abschwellend wirkenden Medikamenten steht je nach Ausprägungsgrad des Krankheitsbildes ein differenziertes konservatives Therapieprogramm zur Verfügung. Dabei sind Krankengymnastik und schonende sportliche Betätigung zum Muskelaufbau sinnvoll. Parallel kommen physikalische Maßnahmen, wie Wärme, Kälte, Elektrotherapie, Massage und Lymphdrainage zum Einsatz. Im Rahmen des Gesundheitstrainings wird der Patient im Umgang mit der Erkrankung geschult. In der Rückenschule wird „rückengerechtes Verhalten“ erlernt um künftig Fehlhaltungen und Überbelastung zu vermeiden, bzw. eine Schwäche der Rumpfmuskulatur auszugleichen.
Im Vordergrund stehen bei Erkrankungen der Wirbelsäule mechanisch bedingte Ursachen wie der Bandscheibenvorfall, Achsabweichung (Skoliose, Kyphose) und Wirbelgleiten. Entzündlich bedingte Wirbelsäulenerkrankungen treten als akute Infektionen auf oder sind chronisch-entzündlicher Art, wie bei rheumatologischen Erkrankungen. Neben Schmerzen zählen Fehlstellungen zu den Folgeerscheinungen.
Mit konservativer Therapie können über 95 % der Wirbelsäulenerkrankungen erfolgreich behandelt werden. Im Mittelpunkt stehen neben einer ausgewählten medikamentösen Therapie, dem Krankheitsbild angepasste physiotherapeutische sowie balneo-physikalische Maßnahmen.
Bei akuter Verschlechterung der Symptomatik kommen operative Möglichkeiten wie die Versteifung (Nukleotomie) in Betracht.